Ein Mantel voll Gedanken
Es war ein verregneter Berliner Nachmittag, wie er im Buche steht. Ein Mann betrat das vertraute Café, in dem wir verabredet waren, tropfend vor Fragen. Nicht metaphorisch gesprochen – man sah es ihm an. Die Stirn in Falten, der Blick zugleich abwesend und fordernd. Noch bevor er den Mantel auszog, begann er zu sprechen: „Ich komme nicht mehr mit. Alles gleichzeitig: Entscheidungen, Zweifel, Erinnerungen, Hoffnungen, Sorgen. Ich weiß nicht einmal mehr, was ich zuerst denken soll. Und jeder Gedanke schmerzt!“
Ja, solches ist das „lebendige Erleben“, wenn tausend Fragen gleichzeitig quälen.
Wenn tausend Fragen gleichzeitig quälen
Solche Sätze höre ich oft. Sie sind ehrlich. Und sie zeugen von einer inneren Bewegung, die – so schmerzhaft sie sein mag – der Anfang von Klärung sein kann. Und unbedingt auch der Anfang einer Klärung sein sollte! Denn falls diese Klärung nicht eingeleitet wird – und von alleine wird dieses nicht geschehen – steht nicht nur, wie man annehmen könnte, das unmittelbare, momentane Wohlbefinden auf dem Spiel. Es geht nachhaltig um die seelische Gesundheit mit all ihren Symptomen, die durch eine solche Überforderung hervorgerufen werden kann.
Alles kommt nun darauf an, diese Überforderung der tausend gleichzeitigen quälenden Fragen in eine handhabbare Herausforderung zu überführen.
Fragen als philosophische Gäste
In der sokratischen Praxis ist eine Frage kein Problem, das gelöst werden muss, sondern ein Gast, der willkommen geheißen wird. Wie in einem guten Gespräch bei Tee oder Wein wird die Frage ausgepackt, betrachtet, gedreht, gewendet. Nicht jede wird beantwortet. Aber jede wird gewürdigt.
Wer tausend gleichzeitig quälende Fragen hat, leidet oft nicht an zu viel Denken, sondern an einer inneren Unordnung. Diese innere Unordnung schmerzt. Alles scheint gleich wichtig, gleich dringend, gleich verwirrend. Der sokratische Weg heißt nicht, diese Fragen abzuwürgen oder mit schnellen Antworten zu ersticken. Er heißt: ihnen Raum geben. Sie sortieren. Sie in ein Gespräch überführen, das Halt gibt.
Gedankenklarheit ist möglich – auch mit Hilfe von KI
In unserer Zeit sind wir mit einer zusätzlichen Herausforderung konfrontiert: der ständigen Informationsflut. Gedankenmühlen werden durch endlose Timeline-Feeds beschleunigt. Und ja, auch die Künstliche Intelligenz spielt eine Rolle. Doch sie kann, richtig genutzt, eine Partnerin im Klärungsprozess sein.
In meiner konstruktiven Arbeit nutze ich sie, wenn Klient:innen oder Klienten die wünschen, punktuell und gezielt, um Gedanken zu strukturieren, Ideen zu spiegeln oder Perspektiven zu erweitern. Die Fragen bleiben menschlich. Doch bei ihrer Aufbereitung und Erweiterung kann die Maschine eine stille, kluge Helferin sein.
Die Mantel-Metapher: Geben Sie Ihre Fragen einfach ab
Sie dürfen Ihre Fragen bei mir ablegen, Michael hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen dabei zu helfen, das Gedankengewirr zu lichten. Stellen Sie sich vor, Sie geben Ihre Fragen ab wie einen nassen Mantel an der Garderobe. Sie erhalten ihn zurück: getrocknet, gewärmt, vielleicht sogar mit einem freundlichen Lächeln.
Es gibt keinen Grund, durchzudrehen. Die tausend Fragen sind keine Bedrohung, sondern eine Einladung zum Gespräch. Und Gespräche, das wusste schon Sokrates, sind das Herz jeder Veränderung.
Ihr Weg zur Klarheit beginnt mit einem ersten Schritt
Wenn Sie das Gefühl haben, nicht mehr zu wissen, wo Ihnen der Kopf steht, ist das kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Signal dafür, dass Ihre Gedanken einen Raum suchen. Einen Raum, in dem sie ernst genommen, sortiert und weitergedacht werden.
Meine Online-Praxis für sokratische Gespräche in Berlin möchte genau dieser Raum für Sie sein. Lassen Sie uns gemeinsam mit Ihren Fragen arbeiten. Denn die guten Fragen bleiben – und aus ihnen erwächst manchmal eine neue Sicht auf das eigene Leben.
Also: Wenn tausend Fragen gleichzeitig quälen, …
dann nehmen Sie doch bitte einfach Kontakt zu mir auf! Mich würde das freuen und „gemeinsam kriegen wir die Kiste geordnet„. Versprochen!
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