Philosophische Biographiearbeit – Biographieentwicklung
Philosophische Biographiearbeit – Biographieentwicklung? – Was sollte das sein? – Eine Biographie hat doch schließlich sowieso jeder. So könnte man jedenfalls glauben. Aber aufgemerkt: Falsch gedacht!
Eine Biographie besitzen nur die Menschen, die sich ihre Biographie erarbeitet haben (Biographiearbeit). Menschen, die sich oder auch anderen Menschen ihr Leben erzählen können. Menschen, die anhand ihrer Biographie den roten Faden und den Sinn in ihrem Leben erkennen können.
Biographiearbeit – Biographieentwicklung und der Sinn des Lebens
Das heißt erstens, dass sie den Sinn in ihrem Leben gefunden haben. Und zweitens, dass sie den Sinn ihres Lebens auch jederzeit wieder finden können. Ihn besuchen können, sozusagen.
Dies ist das hauptsächliche Ziel der Biographiearbeit. Oder der, wie ich sie lieber nenne, Biographieentwicklung. Denn letztlich dient die Biographieentwicklung auch der Entwicklung der eigenen Lebensphilosophie.
Hierum kümmern wir uns auch und ganz besonders im Schreiben und in der Schreibtherapie. (Siehe auch: SCHREIBEN IN BERLIN und KREATIVE SCHREIBTHERAPIE).
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Biographiearbeit – Biographieentwicklung und Lebensphilosophie
Das Verständnis und die Bewertung unserer Biographie bestimmen maßgeblich unsere Lebensphilosophie, unser Selbstbild und unser Lebensgefühl in der Gegenwart.
Mein Freund Sokrates vertritt in seiner Apologie, seiner Verteidigungsrede vor seinen Athener Anklägern und Richtern übrigens auch, dass ein ungeprüftes, unreflektiertes Leben gar nicht wert sei, gelebt zu werden.
Das schließt die philosophische Biographieentwicklung mit ein bzw. setzt die philosophische Biographieentwicklung (Biographiearbeit) sogar voraus. Denn was haben wir von einem Selbst, das sich nur aus unverstandenen Erinnerungsfragmenten zusammensetzt?
Der Schatz der Erinnerungen
Jedes gelebte Leben bietet einen riesigen Schatz an Erinnerungen. Und diese Erinnerungen sind unser Reichtum. Nur leider steht uns vielerlei Erinnertes gar nicht präsent zur Verfügung. Schade!
Schön dabei aber ist: Alle Erinnerungen sind vorhanden. Und im Gespräch, im Dialog, im Schreiben, in der philosophischen Biographiearbeit können wir sie schrittweise wieder bergen, vor dem Vergessen retten und bewahren. Und zu einem philosophisch Sinnvollen Ganzen zusammenfügen.
Das ist dann die philosophische Biographieentwicklung, in der wir eine Biographie entwickeln können, die vorher gar nicht zu sehen war.
Die philosophische Biographieentwicklung erinnert mich immer an die Entwicklung eines Bildes in der photographischen Dunkelkammer: Plötzlich zeigen sich im Entwicklerbad Konturen auf dem belichteten weißen Papier, die vorher nicht zu sehen waren. Und dann verfestigen sich die Konturen, Flächen bilden sich aus, Lichter werden erkennbar, …, bis sich dann klar und deutlich das Bild erkennen lässt. Und vorher gar nicht Bewusstes und gar nicht Erkennbares tritt in Erscheinung.
„Ich frage mich, ob die Erinnerungen für uns Menschen nicht der Kraftstoff sind, von dem wir leben? Ob diese Erinnerungen wirklich wichtig sind oder nicht, ist für das Weiterleben nicht von Bedeutung. Sie sind nur Brennstoff.“ – Haruki Murakami
Erinnerungen wachsen, wenn wir sie erinnern
Sie werden sehen: Sobald sie beginnen, Ihre Erinnerungen zu erzählen, werden Ihre Erinnerungen immer klarer, vollständiger, vielfältiger farbiger, bunter. Und dann kann sich in dieser philosophischen Biographieentwicklung ein Bild des Lebens zeigen. Ein Bild, das Quelle der Kraft für die Gegenwart sein kann.
Das ist Ihr Lebensreichtum der Ihnen zur Verfügung steht. Und der Reichtum, der es Ihnen ermöglicht, auch Interesse an anderen Lebensgeschichten zu finden. Deshalb und dafür gibt es die philosophische Biographiearbeit und philosophische Biographieentwicklung!
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Dr.phil. Michael Gutmann
030 / 42 80 77 76
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