Eine liebe Freundin aus Hamburg schrieb mir:
„Das mit den Fragen ist so unerhört interessant und ich würde am liebsten in meinen Gedanken, Regalen, meiner Festplatte, der Bibliothek dazu herumstöbern! Aber ich habe leider gar keine Zeit dazu, weil (…).
Was Du vielleicht kennst und was dem Nachdenken über Fragen nicht so sehr weiterhilft, aber mir spontan (…) eingefallen ist, ist ein Textauszug von Rilke aus den Briefen an einen jungen Dichter. Ich habe meine Abschrift nicht so schnell gefunden und hab Dir hier was aus einem Forum kopiert – hoffe, es ist korrekt“.
Ich möchte Dich inständig bitten,
so sehr ich kann,
all dem gegenüber,
was in Deinem Herzen ungelöst ist,
geduldig zu sein, und zu versuchen,
die Fragen an sich zu lieben,
wie verschlossene Räume,
wie Bücher, die in einer sehr
fremden Sprache geschrieben sind.
Suche jetzt nicht nach den Antworten,
die Dir nicht gegeben werden können,
weil Du noch nicht fähig wärst, sie zu leben.
Und es geht darum, alles zu leben.
Jetzt lebe die Fragen!
Vielleicht wirst Du allmählich,
ohne es zu bemerken,
eines fernen Tages
in die Antworten hineinwachsen.
–
Rainer Maria Rilke
Draußen fällt der Schnee in dicken Flocken – wie schön!
Und ich sage: Vielen Dank, N. für diese schönen Zeilen!