Warum ist die Banane krumm? II

Über die kindliche Warum-Frage und was Erwachsene von ihr lernen können.

„Warum ist die Banane krumm?“ Diese Frage scheint auf den ersten Blick albern. Erwachsene stellen sie oft, wenn sie müde geworden sind von den scheinbar endlosen Warum-Fragen ihrer Kinder. Doch eigentlich ist sie Ausdruck einer tiefen Sehnsucht – und einer großen Wahrheit: Die Welt verstehen zu wollen, beginnt mit einem „Warum?“.

Kindliche Eroberung der Welt

Kleine Kinder stellen diese Frage mit einer bewundernswerten Hartnäckigkeit. Sie fragen nicht, um zu provozieren oder zu testen, sondern aus einem natürlichen Drang heraus, Zusammenhänge zu begreifen. Warum scheint der Himmel blau? Warum weinen Menschen? Warum gibt es Streit? Kinder sind Philosophen im Ursprungssinn – Liebende der Weisheit, Suchende nach Sinn und Ursache.

Doch irgendwann wird es still. Die Warum-Frage scheint einzuschlafen. In der Schule weicht sie dem „Was ist richtig?“ und „Wie lautet die Antwort, die verlangt wird?“. Später im Berufsleben regiert das „Wie funktioniert es?“ – effizient, zielorientiert, angepasst. Die kindliche Offenheit und Neugier werden überlagert von Erwartungen, Routine und einer gewissen Müdigkeit. Das existenzielle „Warum?“ verliert seinen Platz. Und mit ihm auch oft die Verbindung zu uns selbst.

Doch was wäre, wenn wir Erwachsenen uns wieder erinnern? Wenn wir uns erlaubten, nicht alles wissen zu müssen, sondern wieder zu fragen? Warum bin ich eigentlich so erschöpft? Warum tue ich, was ich tue? Warum wünsche ich mir Veränderung – und warum fällt sie mir so schwer?

Warum ist die Banane krumm?

Diese Fragen sind nicht naiv. Sie sind der Beginn von Selbsterkenntnis und innerem Wachstum. Die philosophische Therapie und das wertvolle Gespräch knüpfen genau dort an: bei der Rückbesinnung auf das Fragen. Denn Fragen eröffnen Räume, in denen sich neue Perspektiven, neue Bedeutungen und vielleicht sogar neue Wege zeigen können.

Fragen Sie sich also ruhig wieder öfter: Warum? Und wenn Sie mögen, stellen Sie Ihre Fragen nicht allein.

Im geschützten Rahmen eines philosophischen oder therapeutischen Gesprächs lassen sich viele „Warum?“s neu betrachten – mit Ernst, mit Leichtigkeit, und mit dem Mut, nicht gleich eine Antwort zu brauchen.

Lassen Sie uns ins Gespräch kommen.

Gerne biete ich Ihnen ein kostenfreies Vorgespräch an – um gemeinsam herauszufinden, was Ihr Warum sein könnte.

Mit den besten Grüßen
Ihr Michael Gutmann