Feindbilder

Philosophische Therapie

Glücklich, wer ein Feindbild hat! So ein Feindbild ist sehr nützlich. Es ermöglicht zum Beispiel jedem Idioten, von keinerlei Selbsterkenntnis berührt, einen Standpunkt zu beziehen, sich aufzublasen als sei er jemand und mit ungeheuer großer Klappe über sein Feindbild herzuziehen.

Noch glücklicher dran ist der, der sein Feindbild mit vielen anderen teilen kann. Dann kann man nämlich gemeinsam schimpfen, gemeinsam phantasieren und gemeinsame Theorien erspinnen. Das ist noch viel schöner, als nur alleine zu schimpfen und zu meckern. Gemeinsam kann man dann auch auf die Straße gehen und (gemeinsam) lauthals brüllen.

Aber Achtung: Nicht allzu viele – auf keinen Fall die Mehrheit – sollten sich das gleiche Feindbild auswählen. Sonst wird es zum Common Sense und dann lohnt es sich nicht mehr zu meckern. Oder das meckern macht nicht mehr so recht Freude, wenn ja doch alle ja! ja! nicken.

Auf Inhalte kam es bei dam ganzen Procedere ja ohnehin nicht an …

(Lügenfeindbilder sozusagen …)


Meinungen

Vielfalt

Was sollen wir mit all den Meinungen und Meinungsumfragen anfangen? – Wer sich schon einmal mit Statistik befasst hat, weiß ohnehin, wie die allermeisten Umfrageergebnisse zu bewerten sind.

Vergesst die Meinungen, würden Sokrates, Platon und alle folgenden vernunftorientierten Denker raten! Was sollen wir mit all den Meinungen? – Wir brauchen und wollen keine Meinungen! Wir brauchen und wollen Erkenntnisse!


 

Postscriptum

Tastatur

Ein Postscriptum (PS) möchte ich zum Thema „Dialogtherapie – Therapiedialog: Denken und Wohlfühlen“ und „Die Macht der Gedanken noch anfügen:

Dialektisch zugespitzt könnte man sagen:

Wenn ich schlecht denke, wenn meine Gedanken in die Irre gehen, fühle ich mich zwangsläufig schlecht, krank. Und ich fühle mich schlecht, weil ich schlecht (krank) bin! Denn schlechtes Denken macht schlecht (krank) und lässt einen sich schlecht (krank) fühlen!

Wenn ich krank, irrtümlich fehlerhaft rätsle oder grüble, werde ich mich deswegen auch krank und schlecht fühlen. Weil ich meinen sicheren und festen Boden oder meine Perspektive und/oder Hoffnung verloren habe!

Wenn ich gut (richtig) denke, fühle ich mich gut! Und ich fühle mich gut, weil ich gut (richtig) bin! Gutes Denken macht gut! Und lässt gute, richtige Werke vollbringen!

Fazit: Ich bin so und fühle mich so, wie ich denke! Ich bin so und fühle mich so, wie ich über mich denke!

Nur wer gut und richtig denkt, kann Gutes und Richtiges bewirken!

Gegen diese abstrakte Gedanken lassen sich natürlich ganz zu Recht mehrere Einwände erheben. Allem voran der, dass es doch sicherlich zahlreiche Menschen gibt, die völlig murksig denken und auch jede Menge Murks produzieren, von ihren Fehlern aber keine Ahnung haben und sich dementsprechend ganz blendend fühlen. – Dieser Einwand ist ohne Frage zutreffend. Es gibt jede Menge verpeilte Menschen, die sich ganz prächtig fühlen. Wie unter Drogen oder narkotisiert. Wer nichts von seinem fehlerhaften Denken weiß oder spürt, kann sich durchaus sehr wohl fühlen, solange er seinen Irrtum nicht erkennt oder erahnt. Das erscheint auf den ersten Blick ungerecht, aber so sind wir Menschen nun einmal gestrickt.

Dieser Einwand gegen das anscheinende Glücken des Falschen ist jedoch kein Einwand gegen das Prinzip, dass richtiges Denken auch tatsächlich glücklich und wirklich erfolgreich macht!


 

Die Macht der Gedanken

Buch

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.


Aus dem Talmud = »Lehre«, Sammlung der Gesetze und religiösen Überlieferungen des Judentums nach der Babylonischen Gefangenschaft


Philosophischer Berater

Wen oder was berate ich eigentlich als Philosophischer Berater oder beratender Philosoph?

Jedenfalls berate ich nicht Menschen, was sie tun sollten oder tun können.

Sondern ich berate oder besser: „ich berate mich“ mit Menschen darüber, wie sie besser, leichter, effektiver denken können. Welche anderen Sichtweisen möglich und vielleicht besser sind.

Das Handeln kann dann auch gerne folgen.

Die Frage I

So fing es an:

– (02.02.15) Ich hab da mal ’ne Frage, nämlich was das denn eigentlich ist eine Frage. Was habe ich denn da, wenn ich eine Frage habe? …


Und so ging es weiter:

– (05.02.15) Oh weh! Meine Suche nach dem Wesen der Frage dehnt sich ungeahnt aus. Aber sehr fruchtbar und konstruktiv.
Was mir bisher jedenfalls schon einmal klar geworden ist, ist: Auf dem Weg von einer Schwierigkeit oder einem Problem zur Erkenntnis dessen Lösungsmöglichkeit haben wir mit dem Finden der passenden, der richtigen, der genau zutreffenden Frage bereits den größten Teil der Denkleistung (bewusst und unbewusst) hinter uns gebracht. Mit dem Finden der richtigen Frage stehen wir schon kurz vor der Lösung des Problems. Denn die richtig gestellte Frage verweist schon auf den Inhalt des Gesuchten und auf dessen Bezug (Kausalität, Modalität, Raum, Zeit etc. — warum? wozu? wo? wann?).
Die richtig gestellte Frage gibt uns Orientierung in unserer Suche … und die Lösung ist nah. Kein Wunder also, dass gute Fragen so sehr unser Interesse erwecken und glücklich machen können!
Ich liebe gute Fragen!


Und jetzt:

– (07.02.15) Ein erster Entwurf einer Antwort steht. Jetzt bin ich am Überprüfen. Und am Staunen darüber, was unser Gehirn so alles macht, ohne dass wir es auch nur mitbekommen. (Fast wie im Schlaf …)


Krisen

Von Krise zu Krise –
zwischendurch Therapie

Die Krise scheint fast zu einer Konstante im menschlichen Leben geworden zu sein.  – Lernen und Anpassung auf die brutale Art und Weise!?

Wir Menschen der Gegenwart leben mit unserem Denken, bis es nicht mehr geht. Bis wir scheitern. Bis unser eigenes Denken scheitert. Bis sich unser Denken als krüppelhaft erwiesen hat.

Was nun? — Neustart! Ein neues Denken muss her! Ein neues glänzendes, grandioses Denken. Ein ebenso krüppelhaftes Denken wie das vorige, aber nun eben neu und glänzend.

Das hält dann eine Weile. Bis zum nächsten Scheitern. Bis zur nächsten Krise. Wieder Neustart. Der nächste neue Blödsinn muss her! (Oder der nächste neue Partner oder die nächste neue Partnerin!) Prima! Neu und glänzend! Denn das Neue und das Glänzende macht uns froh! Hurra!

Und wieder …

Sollte es da nicht eine sinnvollere Orientierung im menschlichen Leben geben können?

Was sich komprimiert in manchen Menschenleben beobachten lässt, erinnert ein wenig an die Philosophiegeschichte, an die Weltgeschichte der westlichen Philosophie: Neues Denken baut sich auf und hält sich, bis es an der Wirklichkeit scheitert. Dann kommt ein schmerzhafter Prozess des Umbruchs. Bis sich dann wieder ein neues Denken etablieren konnte, das solange hält, bis es an der neuen Wirklichkeit scheitert.

Dynamisches Drama?? Alles im Fluss??

Wie ein konstantes Band, wie ein beruhigender Schleier scheint mir die Sokratik über all den Irrungen und Wirrungen der Geschichte und denen des einzelnen Lebens zu schweben. Teils erkannt und aufgegriffen; meistenteils unerkannt oder ungeliebt, weil nicht neu und glänzend.

Wahrscheinlich ist das Scheitern, das vielfache blutige Scheitern erforderlich. Von der Natur so gewünscht. Notwendig zur Weiterentwicklung des Menschen. Evolutionäre Notwendigkeit. Oder wie anders lässt sich das Welt- und Denk-Geschehen interpretieren???


 

Gedankenbereinigung

Unser eigenes natürliches Denken kann uns mehr zu schaffen machen, als wir zu vermuten bereit sind. Zahlreiche kleine miese Denkfehler schleichen sich ständig unbemerkt in unser Denken ein und mit vielen von Ihnen leben wir ja auch ganz brauchbar. Sie machen eben auch zum teil unsere Persönlichkeit aus.

In bestimmten Fragen können uns diese kleinen Denkfehler das Leben aber auch zur Hölle machen. Das zeigt sich dann durch Depressionen, Ängste oder einfach dadurch, dass wir ein Verhalten an den Tag legen, das uns weder glücklich noch erfolgreich sein lässt.

Wie schön, dass es den sokratischen Dialog gibt, der sicher wie ein Trüffelschwein diese fiesen Denkfehler findet, damit wir sie korrigieren und zu eine gesündere, bessere und erfolgreichere Lebenshaltung aufbauen können!

 

Michael Gutmann
Berlin