Der Sokratische Dialog

Sokratischer Dialog und Wahrheit

Der Sokratische Dialog

Der Sokratische Dialog zielt auf Wahrheit. Auf nichts anderes als die Wahrheit. Weil nichts Anderes, außer der Wahrheit, für uns Menschen interessant sein sollte. Weil nichts Anderes außer der Wahrheit für uns Menschen gut ist. Gut und heilsam. Alles Andere ist nur dummes Geplapper, Geschwätz, Heuchelei und Selbstbetrug!


 

Der Zauber des Schreibens

Zauber

Wer einmal, auch nur ein einziges Mal, dem Zauber des Schreibens unterlag oder besser: dem Zauber des Schreibens unterliegen durfte, der wird wohl Zeit seines Lebens ein Liebhaber, ein gefangener Liebhaber, dieses Zaubers sein.

Jemandem, der bislang diesen Zauber nicht kennenlernen durfte, diesen Zauber zu erklären, fällt nicht leicht. Denn dieser arme Mensch wird, sobald wir einen mühsamen und von vornherein aussichtslosen Versuch der Erklärung unternehmen, bestenfalls an das Ergebnis des Schreibens, das Geschriebene denken und vermuten, wir hätten daran unsere Freude, seien darüber glücklich, seien darauf stolz. Besonders den Stolz wird er vermuten: Den Stolz auf ein paar gelungene Wendungen, den Stolz auf ein paar mehr oder minder missglückte Reime: „Haus – Maus“; taaräääh; wie lächerlich!

Das Ergebnis des Schreibens, das Geschriebene, ist doch nur das kümmerliche Abfallprodukt des Schreibens, des heiligen und heilenden Schreibens selbst. Ein Abfallprodukt, an dem andere Erfahrene ehrfurchtsvoll erahnen können, was im Schreiben geschah, was der Schreibende durchlebte. Ein Abfallprodukt andererseits, an dem sich auch Narren und kleine bissige Hündchen laben können. Und wenn ihnen ihr größtes Glück beschert wird, dann finden sie vielleicht einen Komma- oder einen Rechtschreibfehler, durch den sie sich dann selbst als groß, weise und erfahren aufblähen können. Wie wenig haben sie verstanden vom Zauber des Schreibens, vom Zauber des Lebens in all seinen facettenreichen Möglichkeiten!

Schreiben gestaltet das Leben. Schreiben gestaltet und schenkt das, was es im Leben gibt – oder auch nicht gibt. Schreiben kann uns trösten oder zutiefst bedrücken. Schreiben kann uns Wahrheit schenken. Schreiben kann unsere ganze Welt verändern. Und uns selbst auch.

Es gibt für uns nichts auf dieser Welt, das nicht geschrieben wurde. Und es gibt nichts auf dieser Welt, solange es nicht geschrieben wurde. Das gesprochene Wort alleine reicht nicht aus. Es muss der Prüfung des Schreibens unterzogen worden sein, um wahr sein zu können.


Der totale Egoismus

I love you

Unter einem Egoisten verstehen wir doch einen Menschen, der seine Interessen radikal, ohne Rücksicht auf die Verletzung der Interessen anderer, durchsetzt.

Einer, der als „nicht egoistisch“ gelobt wird, ist dagegen wohl einer, der gerne den Interessen anderer dient. Aus welchen Gründen auch immer!

Aber bleiben wir beim Egoisten: Unser Egoist dient also rücksichtslos und mit vielen und großen Mühen, u.U. mit einem riesigen Aufwand, seinen Interessen. Wir können auch sagen: Seinem Begehren. Aber nicht das Wachsen und das Gedeihen dieses offenbar doch sehr geliebten Begehrens ist das Ziel des Egoisten sondern – wie paradox – die Befriedigung, die Befriedung dieses Begehrens. Mit anderen Worten: Die Auslöschung dieses – offenbar doch geliebten – Begehrens.

Der Egoist tut alles, um seinem Begehren zu dienen und das führt schließlich zu dessen Tod. Ist das nicht absurd?

Der totale Egoismus könnte daher, in der Vereinfachung dieses Procedere, auf den schlauen Gedanken kommen, seine Begierden gar nicht erst anwachsen zu lassen, sich von ihnen knechten zu lassen und ihnen zu dienen bis sie – sofern die Knechtschaft und Dienerschaft erfolgreich waren – absterben undden verschlissenen Knecht oder Diener wieder frei geben. Der totale Egoismus wird seine Begierden gleich an der Wurzel auslöschen!

Weise aller Epochen versuchten diesen Weg einzuschlagen durch Meditation, Kontemplation, klösterliches Leben, Schweigen, … kurz: Mühsames klein halten der Begierden auf Sparflamme. Aber dies wird sicher nicht der Weg des stolzen, totalen Egoismus sein!

Der würdige, ehrenhafte totale Egoist befreit sich von seinen Begierden und allen Qualen, indem er sich von deesn Ursache befreit. Die Ursache aber ist das Leben selbst.

Der würdige, ehrenhafte totale Egoist wird sich also möglichst bald vom Leben selbst befreien, um möglichst geringe Zeit Knecht und Diener der menschlichen Natur zu sein, um möglichst geringe Zeit auf lächerliche Weise seinen lächerlichen Bedürfnissen kindisch hinterherzujagen.

Der würdige, ehrenhafte totale Egoistwird sich verabschieden und freundlich sagen: Macht was Ihr wollt. Begeht nur nicht den Fehler, von mir etwas zu erwarten. Denn ich bin bald weg; einfach nicht mehr da!


 

Meinungen

Vielfalt

Was sollen wir mit all den Meinungen und Meinungsumfragen anfangen? – Wer sich schon einmal mit Statistik befasst hat, weiß ohnehin, wie die allermeisten Umfrageergebnisse zu bewerten sind.

Vergesst die Meinungen, würden Sokrates, Platon und alle folgenden vernunftorientierten Denker raten! Was sollen wir mit all den Meinungen? – Wir brauchen und wollen keine Meinungen! Wir brauchen und wollen Erkenntnisse!


 

Ist Sokrates ein Philosoph?

Ist Sokrates ein Philosoph?
Oder ist allein schon die Frage unsinnig?

Sicherlich hat, zumindest meiner Meinung nach, Sokrates die Philosophie ins Leben gerufen, erschaffen. Mir scheint das unstrittig. Aber das war vor langer, langer, sehr langer Zeit. Und damals war Sokrates auch sicherlich, davon bin ich überzeugt, ein Philosoph, ein Freund der Weisheit.

Aber können, wollen, sollen, dürfen wir deswegen heute sagen: Sokrates ist ein Philosoph? – Was heute unter Philosophie verstanden wird, was heute im Namen und unter dem Schutzschild der Philosophie geleistet wird, hat doch nichts, rein gar nichts damit zu tun, was Sokrates am Herzen lag.

Könnte Sokrates uns heute erleben, er wäre entsetzt darüber, als Philosoph bezeichnet zu werden. Und, da bin ich mir ebenfalls sicher: Er würde sich wehren!


Ist Sokrates ein Philosoph?
Ist Sokrates ein Philosoph?

 

Telefonische Beratungen und Coachings

Wieso können eigentlich tel. Beratungen und Coachings so ungeheuer erfolgreich sein – so meine Erfahrungen – obwohl Kommunikationsexperten und -Expertinnen doch stets behaupten, dass weniger als die Hälfte (ein Viertel) der Informationen in menschlichen Begegnungen durch die Sprache vermittelt werden und der weitaus größte Teil der Informationen nonverbal wahrgenommen wird?

Die Antwort liegt genau in dieser – nur scheinbaren – Diskrepanz: Die Sprache ist das alles Entscheidende!


 

Sein und Leben

Das Leben ist eine Möglichkeit des Seins, sich zu verwirklichen. Religiöse Menschen würden vielleicht sagen: Das Leben ist eine Möglichkeit, in der Gott sich verwirklichen kann.

Das scheint nicht viel zu sein: „Nur eine Möglichkeit …“. Aber wer das Sein (Gott) liebt, wird auch die Möglichkeit seiner Verwirklichung lieben.

 

Sprache und Sein

Klärung durch Sprache

In der Sprache kommen wir zu unserem Sein; zu unserem ureigensten Sein.

Freilich nicht in jeder Sprache, nicht in jedem Gefasel. Wohl aber in der Sprache des Seins, der Sprache, in der wir uns ernsthaft und aufrichtig bemühen zu verstehen, was wir meinen und sagen. Hier kommen wir wahrhaft zu uns selbst, zu unserem wahrhaften Sein.

Das aufrichtige Bemühen um ein wirkliches Verständnis dessen, was wir meinen, ist dabei das Entscheidende, das uns zu Erfolg in unseren Erkenntnis-Bemühungen führen kann.