Ziel und Weg

Fast alle Philosophen, Gelehrten, ‚Schreiber (und auch die Schaumschläger) wollen mich belehren; über das eine oder das andere – und sie scheuen auch nicht davor zurück, ihre unumstößlichen Erkenntnisse auch noch rhetorisch zu untermauern. Sicher ist sicher, oder?

Der einzige Philosoph, der zusammen mit mir untersucht, wie sich das eine oder andere nun möglicherweise verhält und welche Erkenntnisse wir daraus gewinnen können, ist Sokrates bzw. Platon. Im Sokratischen Dialog. Und ich bin Platon unendlich dankbar, dass er diese Dialoge für uns aufgeschrieben hat.


 

Was ist Philosophieren?

Philosophieren?

Kurz zuvor: Was philosophieren nicht ist: Es ist kein wildes und freies Sinnieren, Assoziieren, Phantasieren, Zurecht-Träumen etc. Das alles gehört zwar auch als Wertvolles zum menschlichen Leben dazu …

Philosophieren ist die Flucht der Emotionen und Phantasien in den rettenden Heimathafen der Sprache. Wenn wir philosophieren, bedienen wir uns der Sprache als klärendes und Erkenntnis schaffendes Werkzeug.

Wir retten uns und unseren Lebenssinn in das Allgemeine der Sprache um uns aufgrund unserer eigenen Selbst-Unzulänglichkeit nicht selbst allzu sehr zu verlieren.


 

 

Sprache und Sein

Klärung durch Sprache

In der Sprache kommen wir zu unserem Sein; zu unserem ureigensten Sein.

Freilich nicht in jeder Sprache, nicht in jedem Gefasel. Wohl aber in der Sprache des Seins, der Sprache, in der wir uns ernsthaft und aufrichtig bemühen zu verstehen, was wir meinen und sagen. Hier kommen wir wahrhaft zu uns selbst, zu unserem wahrhaften Sein.

Das aufrichtige Bemühen um ein wirkliches Verständnis dessen, was wir meinen, ist dabei das Entscheidende, das uns zu Erfolg in unseren Erkenntnis-Bemühungen führen kann.


 

Hohe ethische Werte

Werteverständnis?

Da tönen nun manche mit hohen ethischen Werten – und fragte man sie, was sie wohl unter dem einen oder dem anderen Wert verstünden, so stammelten sie nur mit vielen Worten sinnlos herum und wüssten nichts wirkliches zu sagen.

Zurück bliebe letztlich nur ein Quieken und Grunzen.


 

Sprache bestimmt unser Sein

Sein und Sprache

  • Sprache ermöglicht uns überhaupt erst, „ICH BIN“ und „DU BIST“ zu denken und zu sagen.
  • Sprache ermöglicht uns auch zu denken und zu sagen, WIE ich bin und WIE du bist.
  • Daraus können wir ableiten, WAS ich bin, WAS du bist.
  • Vielleicht können wir daraus auch ableiten, WOFÜR ich bin, WOFÜR du bist. (… die Frage nach dem Sinn des Daseins).
  • Sprache ermöglicht uns auch eine BEWERTUNG unseres Daseins; wie ich bin, wie du bist.
  • Sprache ermöglicht uns auch eine Entscheidung, welche Gedanken wir denken wollen und welche nicht. (Wir müssen uns auch entscheiden, welche Gedanken zu denken gut und förderlich für uns ist und von welchen Gedanken wir lieber die Finger lassen sollten!)

 

 

Gedankenbereinigung

Unser eigenes natürliches Denken kann uns mehr zu schaffen machen, als wir zu vermuten bereit sind. Zahlreiche kleine miese Denkfehler schleichen sich ständig unbemerkt in unser Denken ein und mit vielen von Ihnen leben wir ja auch ganz brauchbar. Sie machen eben auch zum teil unsere Persönlichkeit aus.

In bestimmten Fragen können uns diese kleinen Denkfehler das Leben aber auch zur Hölle machen. Das zeigt sich dann durch Depressionen, Ängste oder einfach dadurch, dass wir ein Verhalten an den Tag legen, das uns weder glücklich noch erfolgreich sein lässt.

Wie schön, dass es den sokratischen Dialog gibt, der sicher wie ein Trüffelschwein diese fiesen Denkfehler findet, damit wir sie korrigieren und zu eine gesündere, bessere und erfolgreichere Lebenshaltung aufbauen können!

 

Michael Gutmann
Berlin

Natürlich gibt es Wahrheit

Und natürlich ist Wahrheit erkennbar und erkenntlich!

Wir müssen nur nach der Wahrheit – zuerst nach Wahrheiten (wahren Aussagen) und dann nach der Wahrheit selbst – suchen. Das ist machbar. Das geht! Natürlich nicht irgendwie, nach Lust und Laune, aber sehr erfolgreich durch die Empfehlungen und Vorgaben, die uns der antike, der echte Sokratische Dialog anbietet.

 

Michael Gutmann
Berlin

Lob der Sprache

oder: Im Anfang war das Wort!

Ganz egal, was wir denken – sobald wir denken, bewegen wir uns im Palast der Sprache, sind bei ihr zu Gast. Wir setzen uns an ihre reich gedeckte Tafel, bedienen uns all der Wörter, die sie uns anbietet und der grammatikalischen Regeln, durch die uns die Sprache erlaubt, einen Sinn in unser Gedachtes und Gesprochenes zu bringen.

Einen Sinn? – Ja, einen Sinn! Des Sinnes wegen sitzen wir ja so häufig zu Gast an dieser Tafel, an der wir gemeinsam mit anderen Menschen versuchen, unseren Appetit und unseren Hunger, diese besondere Art von Appetit und Hunger, zu stillen. Zu stillen oder zumindest so weit zu beruhigen, dass der Hunger uns nicht mehr quälen kann.

Die Tafel ist reich gedeckt; reich und verführerisch. Und wir sind eingeladen, uns frei zu bedienen. Was wir auch gerne tun. So lange, bis wir merken, dass wir uns vielleicht von manchem ein wenig zu viel aufgelegt haben, von anderem wieder ein wenig zu wenig, oder dass die Kombinationen auf unserem Teller gar nicht so recht zueinander passen wollen. Und dabei haben wir sicher schon alle einmal unser Wohlbefinden und unsere anfängliche Festtagesstimmung verloren.

Das kann passieren. Und weil es passieren kann, passiert es auch.

Wie könnten wir uns wohl am besten vor Übelkeiten schützen und unser freud- und lustvolles Wohlergehen bewahren?

 

Michael Gutmann
Berlin