Alternative Fakten

Nachdem nun der Ausdruck „Alternative Fakten“ zur Umschreibung möglicher Unwahrheiten durch die Trump-Beraterin Kellyane Conway in die politische Berichterstattung eingeführt wurde und für erhebliche Wirbel sorgte, ohne dass Aussagen korrigiert oder revidiert wurden, ist das Gerede über alternative Tatsachen nun politisch geheiligt. Jeder Diktator, jeder Tyrann, jeder Häuptling oder Stammesführer wird in Zukunft leicht und akzeptiert (!) seine eigene Sicht der Welt und der Dinge vortragen und behaupten dürfen. Gesetz und Richtbarkeit sind fast obsolet geworden.

Wir werden uns an dieses Neusprech und Neudenk gewöhnen müssen. Der philosophischen und politischen Widerwärtigkeit sind Tür und Tor geöffnet.

Der Bezug zur Wahrheit und das Festhalten an der Wahrheitssuche waren es einst, die das Menschsein und europäische Zivilisation bestimmen sollten und durften!


 

Feindbilder

Philosophische Therapie

Glücklich, wer ein Feindbild hat! So ein Feindbild ist sehr nützlich. Es ermöglicht zum Beispiel jedem Idioten, von keinerlei Selbsterkenntnis berührt, einen Standpunkt zu beziehen, sich aufzublasen als sei er jemand und mit ungeheuer großer Klappe über sein Feindbild herzuziehen.

Noch glücklicher dran ist der, der sein Feindbild mit vielen anderen teilen kann. Dann kann man nämlich gemeinsam schimpfen, gemeinsam phantasieren und gemeinsame Theorien erspinnen. Das ist noch viel schöner, als nur alleine zu schimpfen und zu meckern. Gemeinsam kann man dann auch auf die Straße gehen und (gemeinsam) lauthals brüllen.

Aber Achtung: Nicht allzu viele – auf keinen Fall die Mehrheit – sollten sich das gleiche Feindbild auswählen. Sonst wird es zum Common Sense und dann lohnt es sich nicht mehr zu meckern. Oder das meckern macht nicht mehr so recht Freude, wenn ja doch alle ja! ja! nicken.

Auf Inhalte kam es bei dam ganzen Procedere ja ohnehin nicht an …

(Lügenfeindbilder sozusagen …)


Meinungen

Vielfalt

Was sollen wir mit all den Meinungen und Meinungsumfragen anfangen? – Wer sich schon einmal mit Statistik befasst hat, weiß ohnehin, wie die allermeisten Umfrageergebnisse zu bewerten sind.

Vergesst die Meinungen, würden Sokrates, Platon und alle folgenden vernunftorientierten Denker raten! Was sollen wir mit all den Meinungen? – Wir brauchen und wollen keine Meinungen! Wir brauchen und wollen Erkenntnisse!


 

Gequassel

Weg vom Gequassel! – Zurück zum Dialog!

Punkt! Schluss! Aus die Maus!

Eine Melodie (Musik)

Was ist eigentlich eine Melodie? –
frage ich mich.

„Eine Melodie (von griech.  melos = Lied und odé = Gesang) ist in der Musik eine charakteristisch geordnete Folge von Tönen.“ Weiß WIKIPEDIA. Und weiß auch noch viel, viel mehr über Melodik, Melodielehre und und und … .

Aber was ist das selbst, diese Melodie, die uns emotional so sehr ergreifen und in die eine oder die andere Richtung zu ziehen versuchen kann. Die uns verzaubern oder anwidern kann. Was ist das?

Was ich zu wissen glaube, ist:

  • Wir können uns eine Melodie merken (besser merken jedenfalls als nur einzelne Töne …)
  • Wir können eine Melodie wiedererkennen
  • Eine Melodie kann uns emotional mächtig bewegen
  • Eine Melodie kann uns einen Ohrwurm machen
  • Eine Melodie erscheint uns als „Etwas“, als Einheit, als Sinnganzes, als Sein, – oder wie und was auch immer (… diese klaren Formulierungen verdeutlichen mein rätseln …)

Auf unbestimmte Weise erscheint mir eine Melodie verwandt zu sein mit einer Geschichte. Auch da gibt es sinnhafte Verbindungen; man beginnt bei einem Anfang und gelangt irgendwann (meistens) zu einem Ende. Aber eine Melodie ist eben keine Geschichte!

Was ist das – eine Melodie?

 

Selbstverhältnisse

Selbstverhältnisse – emotional und rational

Die Botschaften, die ich mir erzähle, erlebe ich.

Die Botschaften, wie ich sie mir erzähle, erlebe ich.

Erleben kann grausam sein. Oder auch sehr angenehm.

Innerhalb meiner vorgezeichneten Grenzen kann ich für mein Erleben selbst Verantwortung übernehmen.

 

Selbst-Erzählungen

Erzählungen und Selbst-Erzählungen

Es ist so ungeheuer lebensentscheidend, was wir uns erzählen. Weniger das, was wir anderen erzählen, als vielmehr das, was wir uns selbst erzählen. Uns selbst über uns selbst und über unser Leben.

Was wir uns selbst über uns selbst erzählen, d.h. was wir über uns selbst denken, bestimmt unser Lebensgefühl und unsere ganze weitere Lebensentwicklung.

 

Geschichte und Gegenwart

Historie

Wir sagen manchmal: „Das ist Geschichte“ oder „Das ist doch Historie“ und meinen damit, das ein Geschehnis der Vergangenheit angehört und nun keine Bedeutung mehr hat.

Nehmen wir die Sache ein wenig genauer, werden wir feststellen, dass bewusste Geschichte immer auch der Gegenwart angehört. Insofern ist es von Bedeutung, welche und welcherart erzählte Geschichten wir in unserer Vergangenheit und Gegenwart mit uns tragen.

In anderen Worten: Wir sind auch verantwortlich, für die ehrliche, wahrhafte und förderliche Erzählung der Geschichten über uns und unsere Vergangenheit. Die förderlich erzählte Biografie gehört zur verantwortungsvollen Sinnstiftung unseres Lebens unweigerlich dazu.

 

Geschichten

Geschichten, Erzählungen, Storytelling

Eine Geschichte ist kein Irgendwas, ist keine wahllose Aneinanderreihung von Wörtern, ist kein Gelaber und ist kein Blah-Blah.

Eine Geschichte ist eine erzählte, d.h. in Worte und Sprache gefasste, sinnreiche Aneinanderreihung oder Schichtung (vgl. Ge-Schichte) von in Worte und Sprache gefassten Geschehnissen, Erlebnissen, Ereignissen.

Durch Geschichten werden Geschehnisse gebunden und gebündelt, festgehalten. Indem Geschehnisse zu Geschichten gestaltet werden, entsteht aus den Geschehnissen ein sinnfälliges Seiendes.

 

Geschichten erzählen

Storytelling

Es gibt erfundene Geschichten und es gibt wahre Geschichten.
Mich interessieren besonders die wahren Geschichten.

Geschichten sind erzählte Erlebnisse und Ereignisse. Geschichten sind also in Worte gefasstes und in Sprache gegossenes Geschehen.

Es gibt gute und es gibt schlechte Geschichten. Gute Geschichten bereichern unser Leben und fördern es. Schlechte Geschichten tun dies nicht.

Um ein Geschehen, ein Ereignis oder ein Erleben zu einer wahren Geschichte werden zu lassen, müssen wir uns an sinngebendem Wissen orientieren. Um sie darüber hinaus zu einer guten Geschichte zu machen, dürfen wir nicht wahllos alle Fakten, die uns zur Verfügung stehen oder die uns in den Sinn kommen, aneinander reihen. Wir müssen die wahren Ereignisse so erzählen, dass sie uns ein Überleben und ein reicheres Leben ermöglichen.

Wenn uns das gelingt, so erschaffen wir eine wahre, gute, schöne und ehrliche Geschichte. Dann erheben wir Ereignisse zu einem guten, schönen und Sinn stiftenden Sein.