Empfehlung: Blog: Wahn und Sinn.de

Fauler Kerl!

Liebe Besucherin, lieber Besucher!

Zuerst eine Bitte um Nachsicht: Ja, ich habe den Blog dieser Seite vernachlässigt. Weil Themen anstanden, die nicht unbedingt zu SokratesBerlin gepasst hätten.

Ein gemeinsamer Blog

Daher habe ich nun für meine unterschiedlichen Websites, in denen es vorrangig um den Sinn in unserem Leben oder um das Schreiben geht, einen gemeinsamen Blog eingerichtet, der alle älteren Artikel vereint.

Der Name: Wahn und Sinn!

Die Adresse: http://Wahn-und-Sinn.de

Freche freie Spinnerei!

Außerdem will ich es mir herausnehmen, auch manchmal Irriges und Verrücktes zu veröffentlichen.

Darauf weist auch der Name „Wahn und Sinn“ schließlich hin.

Über Ihren Besuch würde ich mich freuen!

Danke,
Michael Gutmann


 

Philosophische Therapie

Philosophische Therapie

Philosophische Therapie

Denken und Wohlergehen –

Die Frage nach dem Zusammenhang unseres Denkens mit unserem Wohlergehen ist so alt wie die Frage: Was war zuerst da? – Die Henne oder das Ei?

Wenn uns Depressionen plagen, wenn wir uns schlecht und elend fühlen:

  • Fühlen wir uns deswegen elend, weil wir schlechte Gedanken haben? Oder
  • Haben wir so schlechte Gedanken, weil wir wir uns schlecht fühlen?

Die Suche nach einer Antwort ist angesichts des Leids einer Depression eher müßig und wir werden in absehbarer Zeit zu keinem hilfreichen Ergebnis kommen. Zumal es kluge Vertreter beider Standpunkte gibt. Also gehen wir von einer zirkulären Wechselwirkung des Fühlens und des Denkens aus!

Die entscheidende Frage ist nun: Wie können wir diesen Teufelskreis sprengen? Wie diesen zirkulären Fluß unterbrechen?

Zahlreiche Therapien setzen an den Gefühlen an. Mit mäßigem Erfolg, wie mir scheint.

Die Philosophische Therapie setzt am Denken an. Mit deutlich mehr Erfolg! Und zudem, als erfreuliche Zugabe, wird ein Mensch durch die Philosophische Therapie auch noch handlungsfähig: Er weiß, welche nächsten Schritte er warum unternimmt! Er weiß, warum, weshalb und wozu er wie mit sich umzugehen hat! Und er hat gelernt, seinen Standpunkt zu vertreten!

Das Recht auf Glück

Glück

Die gegenwärtige 66. Berliner Biennale trägt das Motto: „Recht auf Glück“!

Wie schön! Ich bin sehr dafür, das Recht auf Glück in den Focus zu stellen. Da das Glück einen hohen Wert im menschlichen Leben darstellt, der nur allzu leicht in Vergessenheit geraten kann, freue ich mich über diese Erinnerung.

– Als Erinnerung! Nicht als Maßgabe!

Wir haben nicht nur das Recht auf Glück. Manchmal haben wir eben auch das Recht, unglücklich zu sein.

Vor allem haben wir das Recht auf Sinn!


Sinnlos glücklich!

Sinn

Sinnlos glücklich?

Man braucht den Sinn des Lebens nicht erkannt zu haben, um sinnlos glücklich sein zu können!

– – Oder vielleicht doch? — Funktioniert Glücklich-sein ohne Maßstab?

– – Das Glück der Kinder sicherlich. Das Glück des Philosophen wohl eher nicht.

Wäre es also besser, Kind statt Philosoph zu sein? – – Hm!


Klar und wahr und …

Schlagwerk

Ein Text, der klar und wahr und leicht verständlich ist, ist schon ganz gut und schön, insofern er eben klar und wahr ist. Aber was ist mit der leichten Verständlichkeit? Ist sie wirklich eine Hilfe zu einem wirklichen Verständnis oder eröffnet sie vielmehr die Tore zu nur vermeintlichem Verständis, das mehr Missverständnis als wirkliches Verstehen ist. Wissensdünkel also.

Wie dagegen steht es mit einem Text, der ebenso klar und ebenso wahr aber nur schwer verständlich ist? – Sofern sich ein Leser oder eine Leserin auf diesen Text einlässt, werden er oder sie sich selbst bemühen, zu einem Verständnis zu gelangen. Dieses Verständnis wird dann ein selbst gewonnenes Verständnis sein, ein wirkliches Verständniss, ein selbst begründetes Verstehen. Jederzeit aus sich selbst heraus ohne Zitiererei wiederholbar, jederzeit zu besprechen, zu diskutieren und zu verteidigen. Ein wirkliches Verstehen eben.

Nun könnte man einwenden, dass sich sicherlich nur wenige auf einen schwer verständlichen Text einlassen werden. – Nun gut; so stehen wenige mit wirklichem Verstehen vielen mit Wissensdünkel gegenüber. Da sind mir die wenigen Verstehenden dann doch lieber!


Der Zauber des Schreibens

Zauber

Wer einmal, auch nur ein einziges Mal, dem Zauber des Schreibens unterlag oder besser: dem Zauber des Schreibens unterliegen durfte, der wird wohl Zeit seines Lebens ein Liebhaber, ein gefangener Liebhaber, dieses Zaubers sein.

Jemandem, der bislang diesen Zauber nicht kennenlernen durfte, diesen Zauber zu erklären, fällt nicht leicht. Denn dieser arme Mensch wird, sobald wir einen mühsamen und von vornherein aussichtslosen Versuch der Erklärung unternehmen, bestenfalls an das Ergebnis des Schreibens, das Geschriebene denken und vermuten, wir hätten daran unsere Freude, seien darüber glücklich, seien darauf stolz. Besonders den Stolz wird er vermuten: Den Stolz auf ein paar gelungene Wendungen, den Stolz auf ein paar mehr oder minder missglückte Reime: „Haus – Maus“; taaräääh; wie lächerlich!

Das Ergebnis des Schreibens, das Geschriebene, ist doch nur das kümmerliche Abfallprodukt des Schreibens, des heiligen und heilenden Schreibens selbst. Ein Abfallprodukt, an dem andere Erfahrene ehrfurchtsvoll erahnen können, was im Schreiben geschah, was der Schreibende durchlebte. Ein Abfallprodukt andererseits, an dem sich auch Narren und kleine bissige Hündchen laben können. Und wenn ihnen ihr größtes Glück beschert wird, dann finden sie vielleicht einen Komma- oder einen Rechtschreibfehler, durch den sie sich dann selbst als groß, weise und erfahren aufblähen können. Wie wenig haben sie verstanden vom Zauber des Schreibens, vom Zauber des Lebens in all seinen facettenreichen Möglichkeiten!

Schreiben gestaltet das Leben. Schreiben gestaltet und schenkt das, was es im Leben gibt – oder auch nicht gibt. Schreiben kann uns trösten oder zutiefst bedrücken. Schreiben kann uns Wahrheit schenken. Schreiben kann unsere ganze Welt verändern. Und uns selbst auch.

Es gibt für uns nichts auf dieser Welt, das nicht geschrieben wurde. Und es gibt nichts auf dieser Welt, solange es nicht geschrieben wurde. Das gesprochene Wort alleine reicht nicht aus. Es muss der Prüfung des Schreibens unterzogen worden sein, um wahr sein zu können.


Feindbilder

Philosophische Therapie

Glücklich, wer ein Feindbild hat! So ein Feindbild ist sehr nützlich. Es ermöglicht zum Beispiel jedem Idioten, von keinerlei Selbsterkenntnis berührt, einen Standpunkt zu beziehen, sich aufzublasen als sei er jemand und mit ungeheuer großer Klappe über sein Feindbild herzuziehen.

Noch glücklicher dran ist der, der sein Feindbild mit vielen anderen teilen kann. Dann kann man nämlich gemeinsam schimpfen, gemeinsam phantasieren und gemeinsame Theorien erspinnen. Das ist noch viel schöner, als nur alleine zu schimpfen und zu meckern. Gemeinsam kann man dann auch auf die Straße gehen und (gemeinsam) lauthals brüllen.

Aber Achtung: Nicht allzu viele – auf keinen Fall die Mehrheit – sollten sich das gleiche Feindbild auswählen. Sonst wird es zum Common Sense und dann lohnt es sich nicht mehr zu meckern. Oder das meckern macht nicht mehr so recht Freude, wenn ja doch alle ja! ja! nicken.

Auf Inhalte kam es bei dam ganzen Procedere ja ohnehin nicht an …

(Lügenfeindbilder sozusagen …)