Philosophische Therapie

Philosophische Therapie

Philosophische Therapie

Denken und Wohlergehen –

Die Frage nach dem Zusammenhang unseres Denkens mit unserem Wohlergehen ist so alt wie die Frage: Was war zuerst da? – Die Henne oder das Ei?

Wenn uns Depressionen plagen, wenn wir uns schlecht und elend fühlen:

  • Fühlen wir uns deswegen elend, weil wir schlechte Gedanken haben? Oder
  • Haben wir so schlechte Gedanken, weil wir wir uns schlecht fühlen?

Die Suche nach einer Antwort ist angesichts des Leids einer Depression eher müßig und wir werden in absehbarer Zeit zu keinem hilfreichen Ergebnis kommen. Zumal es kluge Vertreter beider Standpunkte gibt. Also gehen wir von einer zirkulären Wechselwirkung des Fühlens und des Denkens aus!

Die entscheidende Frage ist nun: Wie können wir diesen Teufelskreis sprengen? Wie diesen zirkulären Fluß unterbrechen?

Zahlreiche Therapien setzen an den Gefühlen an. Mit mäßigem Erfolg, wie mir scheint.

Die Philosophische Therapie setzt am Denken an. Mit deutlich mehr Erfolg! Und zudem, als erfreuliche Zugabe, wird ein Mensch durch die Philosophische Therapie auch noch handlungsfähig: Er weiß, welche nächsten Schritte er warum unternimmt! Er weiß, warum, weshalb und wozu er wie mit sich umzugehen hat! Und er hat gelernt, seinen Standpunkt zu vertreten!

Eh alles relativ!

Eh alles relativ!

Nun seid Ihr also neun, zehn, elf, zwölf oder gar dreizehn Jahre lang brav zur Schule gegangen und habt während all der Jahre Mathematik-Unterricht erhalten um nun, im Anschluß an Eure Matura, stolz zu verkünden:

„Ich habe meine eigene Wahrheit;
es ist eh alles relativ“!

Wir gratulieren!


 

Die Liebe zum Sinn

sinn

Sinn ist das, was wir lieben; um dessentwillen wir alles tun, was wir tun.

Wir lieben Sinn! Wir sehnen uns nach Sinn!

Wir erkennen Sinn durch Schönheit, durch das Schauen, und in der Musik durch das Hören des Schönen, des Sinns. Wir erkennen und erleben Sinn durch gute Geschichten und gute Erzählungen, wenn eines sich „sinnhaft“ zum anderen fügt.

Wir lechzen geradezu nach guten Geschichten und guten Filmen, weil sie uns den Sinn so nah miterleben lassen können. Wie viel näher sind wir aber dem geliebten Sinn, wenn wir ihn nicht nur als Fremdes erfahren, durch fremde Geschichten, sondern ihn als Eigenes erleben durch die eigene, selbst niedergeschriebene, sinnhafte Geschichte; durch den eigens verfassten eigenen Sinn.


Kunst & Das Therapeutische

Schreiben - Einstellungssache

Angst vor dem Wort „Therapeutisch“?

Wie oft höre ich, ein Künstler habe in einem Lied (Text) oder einem Buch (Text) seine schwerwiegenden Erlebnisse oder Erfahrungen vearbeitet! Und wie oft hört sich dies wie ein Ritterschlag an!

Ist es nicht genau das, was Text-Kunst überhaupt ausmacht? – Dass im Text eine Erfahrung, die jeder Zuhörer oder Leser auch hätte machen können, erfolgreich bearbeitet wird? (So wie es Aristoteles ja schon rd. 400 v. Chr. in seiner Poetik beschreibt).

Text-Kunst kann also sehr wohl eine Therapeutische Funktion haben! Und wenn sie wertvoll ist, hat sie die auch!

Woher also die Angst vor dem Wort „Therapeutisch“? – Sollten wir lieber anstelle von „Ich schreibe Therapeutisch!“ sagen: „Ich betreibe ganz große Kunst!“


 

Preisfrage

Baum

Was versinnbildlicht der biblische Baum der Erkenntnis, dessen Früchte schließlich zur Erkenntnis des Guten und des Bösen führen?

Es lohnt sich, die Antwort zu finden! Wofür sollten wir sonst als Menschen leben, wenn wir gut und böse nicht unterscheiden können?

Die Freund-Feind-Unterscheidung hat ja gerade wieder Hochkonjunktur. Wie wäre es, wenn wir uns öffentlich mal wieder um die Gut-Böse-Unterscheidung kümmern würden?


 

Schreiben und Sinn

Licht

Der Sinn scheint auf!

Im Schreiben

Wir können frei schreiben. Nichts hindert uns. Wir können Verschiedenstes auf verschiedene Weise schreiben. Je nachdem, worauf wir unseren Blick lenken.

Wenn wir schreiben oder unser Geschriebenes betrachten, dann können wir manchmal sagen: Das ist sinnvoll, das hat Sinn. Und manchmal müssen wir eben auch feststellen: Das hat keinen Sinn.

Welches ist eigentlich das Kriterium, nach dem wir beurteilen können, „Das hat Sinn“ und einmal feststellen können oder müssen, „Das hat keinen Sinn“.

Die Antwort darauf: „Das merke ich eben“ oder „Das spüre ich“, stellt mich nicht zufrieden.

Was merke ich denn da? Was spüre ich denn da?, wenn ich dem Sinn begegne oder den Sinn vermisse. (Unter Umständen: schmerzlich vermisse!) Was ist dieser Sinn, der aufscheint, dem ich begegnen kann, den ich in der Begegnung erfassen und den ich doch nicht erkennen kann?


Anmerkung 1: … bisher noch nicht erkennen kann. Ich bin auf der Spur und habe Witterung aufgenommen.

Anmerkung 2: Wenn ich festellen kann oder muss, dass einem Geschriebenen kein Sinn innewohnt, so ist das Geschriebene doch nicht sinnlos. Denn dann liegt der Sinn im Schreiben darin, mich in meiner Erkenntnis zu entwickeln; in der „Erkenntnis“ des fehlenden Sinns werde ich sanft zum Sinn geführt.


Das Wunderbare

Sparkler

Wir können schreiben!

Wir können unsere Ideen, Gedanken und Geschichten in Worte fassen, ihnen Sinn und Bedeutung verleihen und ihnen dann erneut begegnen.

Ist das nicht wunderbar?


Eher nüchtern dagegen ist die Betrachtung, dass nur sehr wenige Menschen unserer Menschheitsgeschichte und auch erst seit ganz kurzer Zeit, wenige tausend Jahre, die Möglichkeit haben konnten, dieses Wunderbare zu erleben.


 

 

Das Recht auf Glück

Glück

Die gegenwärtige 66. Berliner Biennale trägt das Motto: „Recht auf Glück“!

Wie schön! Ich bin sehr dafür, das Recht auf Glück in den Focus zu stellen. Da das Glück einen hohen Wert im menschlichen Leben darstellt, der nur allzu leicht in Vergessenheit geraten kann, freue ich mich über diese Erinnerung.

– Als Erinnerung! Nicht als Maßgabe!

Wir haben nicht nur das Recht auf Glück. Manchmal haben wir eben auch das Recht, unglücklich zu sein.

Vor allem haben wir das Recht auf Sinn!


Sinnlos glücklich!

Sinn

Sinnlos glücklich?

Man braucht den Sinn des Lebens nicht erkannt zu haben, um sinnlos glücklich sein zu können!

– – Oder vielleicht doch? — Funktioniert Glücklich-sein ohne Maßstab?

– – Das Glück der Kinder sicherlich. Das Glück des Philosophen wohl eher nicht.

Wäre es also besser, Kind statt Philosoph zu sein? – – Hm!


Vernunft und Leben

Kreativität

Wir haben nicht Verstand und Vernunft, um irgend ein beliebiges Leben zu verwirklichen.

Wir haben das Leben, um Vernunft zu verwirklichen! Nur dafür und deshalb!

Verwirklichung von Vernunft ist das Einzige, was menschlichem Leben wirklichen Sinn verleihen kann.